Umgeben von der wunderschönen Kulturlandschaft Badens mit Weinbergen, Streuobstwiesen, Burgen und Schlössern liegt das Weingut Markgraf von Baden. Seit Generationen entstehen hier ausdrucksstarke Weine, die die Schönheit der Landschaft reflektieren. Verantwortlich für deren Produktion ist Betriebsleiter Volker Faust, der sich die Zeit nahm, um uns ein paar Fragen zu diesem besonderen Weingut und seinen Weinen zu beantworten.

Jahrhundertelange Weinbautradition in Baden

Lieber Herr Faust, steigen wir direkt in die Historie ein: Das Haus der Markgrafen von Baden blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück. Wenn man sich mit den vielen herausragenden Persönlichkeiten auseinandersetzt, wird klar, dass die Familiengeschichte schon immer eng mit dem Weinbau in der Region verknüpft war. Was bedeutet Ihnen diese Verbundenheit und wie beeinflusst Sie die Tradition bei Ihrer Arbeit?

Verpflichtung und Ansporn zugleich! Der Weinbau in Baden ist nicht nur mit dem Haus Baden verbunden, sondern die Markgrafen und Großherzöge haben den badischen Weinbau ihrerseits maßgeblich geprägt und fortentwickelt. Damit begannen sie schon früh, vor über 600 Jahren, durch Gesetze zur Reinhaltung des Weines sowie durch Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung. Aber auch durch die Einführung von geeigneten Rebsorten, die hier bei uns in Baden eine einmalige Ausprägung erfahren. Denken Sie an den Müller-Thurgau am Bodensee, an den Klingelberger in der Ortenau oder an den Gutedel im Markgräflerland. Eine solche Weinbaugeschichte und Tradition kann deshalb nur Verpflichtung und Ansporn bedeuten…

Weinberge um Schloss Staufenberg
Weinberge um Schloss Staufenberg in der Ortenau

Zu den Besonderheiten des Weinguts Markgraf von Baden gehört, dass mit Schloss Staufenberg in der Ortenau und Schloss Salem am Bodensee an zwei Standorten Wein erzeugt wird. Worin unterscheiden sich die Weine vom Bodensee von denen der Ortenau?

Am Bodensee stehen unsere Weinberge in einer Höhenlage von über 400 m. Die dortigen Böden sind Moränen-Verwitterungsböden. Unsere Weine vom Bodensee zeichnen sich daher durch Frische und Eleganz aus. Im Gegensatz dazu stehen unsere Weinberge in Durbach bzw. rund um Schloss Staufenberg auf Granitverwitterungsböden. Die Weine dort sind ausdrucksstark, dicht und gehaltvoll.

Besondere Weine vom Bodensee und aus der Ortenau

Was unternehmen Sie und ihr Team im Keller, um die Besonderheiten der Weine herauszustellen? Folgen Sie dabei einer Philosophie?

Wir setzen am Bodensee und in der Ortenau beim Ausbau der Weine vorwiegend auf traditionelle Methoden. In der Ortenau »vertragen« unsere Weine einen intensiveren Einsatz von Barrique-Fässern. Die Weine benötigen dort auch mehr Zeit zur Reife. Am Bodensee steht wiederum der Erhalt der Frische und Fruchtkomponenten im Fokus.     

Schloss Salem
Imposanter Wohnsitz: Schloss Salem

Mit dem »Klingelberger« kultivieren Sie in der Ortenau einen Mythos. Was macht diesen Wein so besonders?

Bei unserem »Klingelberger« handelt es sich um einen höchst geschichtsträchtigen Wein. Denn im Gewann »Klingelberg« unterhalb von Schloss Staufenberg ließ Markgraf Carl Friedrich im Jahr 1782 erstmals Riesling in Baden und zwar sortenrein anbauen. Dieser Riesling wurde daraufhin »Klingelberger« genannt. Und heute ist der Klingelberger ein Synonym für exquisiten Riesling aus der Ortenau.

Exklusiv: Bodensee-Weine und Winzersekt bei Ludwig von Kapff

Eine Spezialität der Bodenseeregion ist der Müller-Thurgau, der vor Ort gerne als »Viertel Müller« bestellt und getrunken wird. Sie füllen mit dem Birnauer Müller-Thurgau einen bemerkenswert feinen Tropfen dieser Rebsorte ab. Was dürfen unsere Kunden von dem Wein erwarten?

Pate für diesen Wein steht der Ort Birnau mit seinem weithin sichtbaren Kloster in unmittelbarer Nähe des Bodensees. Es ist ein frischer, fruchtiger Tropfen mit einer milden Säure und intensiven Aromen. Diese Eigenschaften machen ihn zum idealen Begleiter von Salaten und frischer Pasta, aber auch solo ist er sehr gut zu genießen.

Volker Faust
Betriebsleiter Volker Faust

Gespannt sein darf man auch auf den Winzersekt, den Sie gemeinsam mit Marc Gauchey, Chef de Cave beim Sekthaus Geldermann, kreiert haben. Wie war die Zusammenarbeit?

Die Zusammenarbeit mit Marc war für uns eine spannende Erfahrung. Es verbindet uns das Streben nach Qualität; unser Team bei der Bereitung der Grundweine und Marc und sein Team bei der eigentlichen Sektbereitung. Wir hatten viel Spaß bei der Arbeit, Marc war schon bei der Ernte vor Ort und hat die Tage am Bodensee und in der Ortenau sichtlich genossen. Das Ergebnis der Zusammenarbeit kann sich ja auch gut »schmecken« lassen.

Guter Punkt: Wie schmeckt der Sekt?

Es ist ein feinfruchtiger, eleganter Sekt mit einer feinen Perlage. Das lange Hefelager verleiht ihm eine sehr schöne Cremigkeit, die sehr gut zur Mineralität des Rieslings passt.

(Direkt zu unserer Empfehlung: Markgraf von Baden Riesling Sekt Extra Brut, VDP.Sekt aus Baden)

Eine Weinbaugeschichte wie bei Markgraf von Baden kann nur Verpflichtung und Ansporn bedeuten.

Volker Faust

Lieblingswein bei Markgraf von Baden

Angesichts des riesigen Sortiments von Markgraf von Baden sicherlich keine leichte Entscheidung, aber welcher ist Ihr Lieblingswein?

Eine wirklich schwierige Frage. Bei den Weißweinen schätze ich den Weißburgunder ausgesprochen. Bei den Rotweinen ist es natürlich der Spätburgunder.

Stichwort »Wine-Food-Pairing«: Wie sehen denn die passenden Gerichte dazu aus?

Den Weißburgunder empfehle ich sehr zum Fisch oder auch zu einem knackigen Salat; beim Spätburgunder passt natürlich Wild ausgesprochen gut.

Markgräflicher Weinkeller
Holzfasslagerung im markgräflichen Weinkeller

Werfen wir den Blick abschließend noch einmal voraus: Wo sehen Sie zukünftig die Herausforderungen für den badischen Weinbau und welche Rolle spielt der Klimawandel in Ihren Überlegungen?

Das Anbaugebiet Baden muss sich ich in einem dynamischen Markt behaupten. Wir müssen den Weinkonsumenten deshalb unsere Kompetenz, gerade bei den Burgundern, vermitteln. Im Anbau werden und müssen wir uns zudem mit veränderten Anbaubedingungen beschäftigen. Bestimmt wird daher auch die eine oder andere internationale Rebsorte in den kommenden Jahren neben den Burgundern ihren Platz finden.

Herzlichen Dank Herr Faust für das Interview!

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