Es gibt mit Sicherheit viele Dinge, die zum Thema Wein wissenswert sind und immer wieder Fragen aufwerfen. Fragen, die während des Wein-Trinkens aufkommen oder bereits beim Kauf. In solchen Fällen stehen wir gerne per Telefon, Mail oder direkt in einem der Ludwig von Kapff Weinläger zur Seite. Unsere Weinberater sind für alle Fragen offen und geben gerne nützliche Tipps und Empfehlungen rund um das Thema Wein. An dieser Stelle beantworten wir einmal häufig gestellte Fragen:

Nachgefragt – 5 Fragen und Antworten zum Thema Wein

Woran erkennt man einen guten Wein?

Die beste Möglichkeit einen guten Wein und somit die richtige Flasche zu finden, ist diesen zu verkosten. Um auf den richtigen Geschmack zu kommen sind bei der Verkostung einige Schritte zu beachten, denn eine Weinprobe verfolgt immer einen Ablauf: Sehen, riechen und schmecken.

Im Glas erkennt man hierbei schon an der Farbe, welcher Charakter sich hinter dem Wein versteckt. Weißwein wird farblich im Alter immer kräftiger, Rotwein dagegen verliert mit steigendem Alter seine Farbintensität. Hinzu sollte man sich neben den Informationen zur Farbe, Rebsorte, der Herkunft und des Jahrgangs des Weins einige Notizen zum eigenen sensorischen Sinneseindruck machen. Das Genusserlebnis braucht hierbei nämlich keine große Theorie, denn nur in der Praxis findet der Gaumen das richtige Vokabular. Gut ist hierbei, was gut schmeckt!

Welchen Einfluss hat die Holzfasslagerung auf den Geschmack eines Weines?

Die wichtigste Eigenschaft eines Holzfasses ist, dass der Wein in ihm atmen kann. Eine kontrollierte Sauerstoffzufuhr lässt den Wein dabei runder und geschmeidiger werden.

Normalerweise ist der Sauerstoff ein »Feind« des Weines, doch aufgrund des meist hohen Phenolgehalts im Wein ist er für den Reifeprozess unabdingbar. Da das Eichenholz sehr feinporig ist, lässt es nur geringe Mengen Sauerstoff an den Wein heran, weshalb dieser Vorgang gut zu kontrollieren ist. Dabei kann der Winzer mit der Größe des Fasses spielen, denn je größer das Fass, desto geringer ist die Oberfläche (im Verhältnis zum gesamten Volumen), in die der Sauerstoff eindringen kann. Je kleiner das Fass, desto schneller vollzieht sich der Reifungsprozess, da hier die »angreifbare« Oberfläche im Verhältnis zum gesamten Volumen sehr groß ist.

 Reifung in Barrique-, Tonneau- und Doppelstückfässern  - Ludwig von Kapff
Reifung in Barrique-, Tonneau- und Doppelstückfässern

Auch das Herauslösen der Tannine aus dem Holz hat Einfluss auf den Weingeschmack – bei unbenutzten bzw. neueren Fässern deutlich stärker als bei älteren. Das Ergebnis sind u. a. Aromen von Vanille, gerösteten Nüssen und Karamell. Vor allem Rotweine werden durch die Lagerung im Holzfass runder, harmonischer, komplexer und gewinnen ab und an auch an neuen, »tertiären Aromen«, die sich während des Reifeprozesses bilden.

Ist älterer Wein stets besser als jüngerer Wein?

Die Antwort direkt vorweg: nein! Ob Weine im Alter besser werden, hängt von vielen Faktoren ab: Handelt es sich um einen Weiß- oder einen Rotwein? Wie wurde er ausgebaut und wie wurde bzw. wird der fertige Wein gelagert? Die meisten weißen Rebsorten, wie z. B. Silvaner oder Sauvignon Blanc, sind prinzipiell eher für den »schnellen« Verzehr (innerhalb von 1 bis 2 Jahren) gedacht und werden in der Regel im Stahltank ausgebaut. Doch wie immer gibt es Ausnahmen: Handelt es sich um höhere Prädikate, z. B. um eine Beeren- oder Trockenbeerenauslese oder wird der Wein im Holz ausgebaut, kann dieser auch länger gelagert werden.

Auch bei Rotweinen gibt es Unterschiede. Hier ist vor allem der Tanningehalt ausschlaggebend. Je mehr Tannine ein Wein mit sich bringt, desto höher ist das Lager- und Reifepotential. Wenn er im Holz statt in Edelstahl ausgebaut wurde, steigt dieses Potential. Generell ist die richtige Lagerung der Weine wichtig: konstante Temperaturen von ca. 10°C bei einer hohen Luftfeuchtigkeit sind ideal, um einen Wein altern zu lassen. Einwirkungen von UV-Strahlung sollten hingegen ausgeschlossen werden, da die Strahlung den Wein zersetzen kann.

Sind Weine mit Schraubverschluss für Kenner eine Todsünde?

Die Zeiten, in denen der Schraubverschluss für unwertige Qualitäten stand, sind lange vorbei. Immer mehr Erzeuger setzen auf den Schraubverschluss und viele Weinfreunde wissen um die eindeutigen Vorteile. So gut wie jedem ist er schon begegnet, der leidige »Korkschmecker«. Diesen kann man mit einem Schraubverschluss komplett ausschließen. Aber auch über die geschmackliche Neutralität hinaus bieten die Schrauber eine Reihe von Vorteilen, bspw. eine wesentlich einfachere Handhabung, die Wiederverschließbarkeit und eine lange Lagerfähigkeit von bis zu 10 Jahren.

Korkverschlüsse Wein - Ludwig von Kapff
Kork oder Schraubverschluss?

Sind Weinsteine ein Zeichen von schlechter Qualität?

Weinstein ist der gängige Name für das Salz der Weinsäure und ist gesundheitlich völlig unbedenklich. Auch beeinflusst es den Geschmack des Weines in keinster Weise. Es entsteht durch die Verbindung der im Wein vorkommenden Mineralien, wie z. B. Kalium, mit Weinsäure. Ob diese Verbindung in Form von Kristallen ausfällt und als Depot in der Flasche zurückbleibt (siehe hierzu auch unseren Artikel zum Dekantieren), ist abhängig von der Temperatur während der Lagerung (je niedriger, desto wahrscheinlicher) oder dem Alkoholgehalt. Weinstein lässt also keine Rückschlüsse auf die Weinqualität zu.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert